Kolektif Istanbul
Weltmusik, Balkanpop: die grobe Etikettierung verwischt die Grenzen zwischen Rumänien, Bulgarien und der Türkei, sie selbst nennen es „Progressive Hochzeitsmusik, Jazz, Funk“. „Kolektiv Istanbul“ machen Musik mit zum Teil vertrackter Rhythmik und „die Leute tanzen
einfach“, sagt Gründer Richard Laniepce. Der Bretone ist gelernter Instrumentenbauer und reiste 2005 auf der Suche nach Musik, Instrumenten und Inspiration über den Balkan in die Türkei. Musikalisch kommt er vom Dudelsack und der Bombarde, einer bretonischen Ur-Oboe und sehr laut! Die türkische Sängerin und Musikerin Aslı Doğan und Richard Laniepce lernten sich in Frankreich kennen, wählten Istanbul zum Lebensmittelpunkt,
machten Musik, und aus einem losen Pool von Hochzeitsmusikern und Improvisationskünstlern wurde über die Jahre „Kolektiv Instanbul“.
Klarinette, Saxophon, Keyboard und Schlagzeug, eben die Instrumente, die man auf Feiern der türkischen Minderheit in Bulgarien hört, bestimmen ihre Musik, wobei sie den üblichen E-Bass durch das Sousaphon, eine Bass-Tuba, ersetzen. Auch Roma-Hochzeiten in Bulgarien dienen als musikalische Quelle, und wie ordentliche Hochzeitsmusiker erachten sie es als die ehrenvollste Aufgabe, die Menschen zum Tanzen zu bringen. Kolektiv Istanbul bringen die Energie und die Melodien aus Gebieten der Westtürkei und angrenzender Länder mit lebendiger Hochzeitsmusikkultur in die Clubs der Großstadt. Oder wie Sängerin Aslı Doğan es sagt: „Wir sind eine heterogene Band; wir kommen aus verschiedenen Ecken, spielen seit sechzehn Jahren an den unterschiedlichsten Orten, vom Montreux Jazz Festival, über Brasilien, Afrika, Erbil, Türkei, bis hin zu den diversesten Ecken in Europa. Uns verbindet der Drang, dass die Menschen sich wohl fühlen.“