Cirque Pardi
Der Cirque Pardi hat eine durchaus beabsichtigte Wortklangnähe zu „paradis“ und versteht sich als „Cirque moderne“ mit klarer Referenz auf den Charlie Chaplin Film „Moderne Zeiten“. Zeiterscheinungen, Entwicklungen etwa in der Arbeitswelt werden künstlerisch aufgegriffen. Der Cirque Pardi verortet sich in der Gegenwart ohne die Zirkustradition zu verleugnen. Zeitgenössischer Zirkus bedeutet, konzeptionelles Vorgehen hat den Vorrang gegenüber dem, was einzelne Artisten vielleicht gerne vorführen würden. „Cirque moderne“ heißt für den Cirque Pardi aber vor allem auch: Jeder kann kommen, alt oder jung, und es gibt keine Barrieren sozialer Art. Zirkus geschieht, „quand on passe de l’ordinaire à l’extraordinaire,“ – wenn man aus etwas Normalem etwas Besonderes macht, sagte Gründer Maël Tortel.
Mechanisches Ballett nennt der Cinque Pardi sein fast filmisch inszeniertes Spektakel, das irgendwo zwischen Quentin Tarantino und Wim Wenders angesiedelte Zirkusstück Rouge Nord. Trügerische Ruhe vor dem Sturm.. Kino trifft Zirkus mit einer singenden Akrobatin und einem Seiltänzer, der sich verlaufen hat, einem schrottreifen Kran, einem alten Mercedes aus den Jahr 1978 und einer übergeschnappten Telefonzelle….45 Minuten Trunkenheit bei punkiger Livemusik. So sagt es der Cirque Pardi: „Die Mechanik ist ein Gedicht, die Musik eine Sprache. Der Faden ein Traum, der öffentliche Raum eine Säule des Ausdrucks“.